Was macht die Kommission Kunst?
Die Kommission Kunst organisiert Ausstellungen an drei Orten in Dossenheim: Rathaus, Museumsscheuer und Begegnungsstätte. Dazu gehört die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler, die Eröffnung der Ausstellungen, die Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung. Weitere Aufgaben sind auch Atelier- und Werkstattbesuche, Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Kontakt mit kunstorientierten Einrichtungen im Rhein-Neckar-Kreis.
Für die Ausstellungen übernimmt die KOKU dann den Entwurf von Flyern und Plakaten, Veröffentlichung in der lokalen Presse, technische Durchführung und Planung von Vernissagen in enger Zusammenarbeit mit den Ausstellenden.
Aktuelle Ausstellungen
Vernissage der Künstler Initiative Dossenheim
Die Kommission Kunst Dossenheim stellt die Mitglieder der Künstler Initiative Dossenheim in der Museumsscheuer vor. Es werden zwei großformatige Gemeinschaftswerke sowie individuelle Arbeiten der Mitglieder von der Künstler Initiative Dossenheim zu sehen sein. Zur Vernissage wird ein Film zur Entstehung der beiden Großformate gezeigt – ein Blick hinter die Kulissen kreativer Zusammenarbeit. Musikalisch wird die Eröffnung von Simon Roughan und Gerhard Schlenker begleitet.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
Öffnungszeiten: Veranstaltungen in der Museumsscheuer oder nach Vereinbarung
Vernissage: 06.09.2024, 19:00 Uhr
Museumsscheuer Dossenheim
Altes Rathaus
Rathausstraße 47
Die Mitglieder der Kommission Kunst
Die Mitglieder der Kommission Kunst
Seit 2018 besteht die Kommission Kunst aus folgenden Personen (alphabetisch):
- Annegret Komma (Freie Wähler)
- Vera Nettesheim (SPD)
- Esther Rehberger (CDU)
- Claudia Tzschaschel (FDP)
- Ingeborg Vogt (CDU)
- Dr. Helga Waller-Baus (Bündnis 90/Die Grünen)
Kunst im Ort
Künstlerinnen und Künstler
Wir stellen vor: Masha Kalaki
„Malen ist die Sprache meiner Gefühle!“
Masha Kalaki ist eigentlich Architekturstudentin. Ein Jahr vor dem Abschluss ihres Studiums musste sie mit ihren Eltern und den beiden jüngeren Schwestern ihre Heimat Iran verlassen. Nicht nur die Flucht bedeutete für sie eine starke emotionale Belastung. Nach ihrer Ankunft in Deutschland wurde sie von der Familie getrennt und nach Italien abgeschoben. Masha Kalaki fühlte sich wie eine Ware, die man nach Belieben hin und her schieben kann, ohne Mitspracherecht oder Anhörung. Durch kirchliche Hilfe kam sie nach Deutschland zurück. Seit zwei Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Dossenheim.
Vor einem Jahr begann sie mit dem Malen. Die Malerei hilft ihr, das Erlebte und ihre jetzige Situation zu verarbeiten. „Ich wünsche mir, dass ich meine emotionalen Erfahrungen durch meine Bilder vermitteln kann.“ Sie möchte auf Menschenschicksale aufmerksam machen.
Die Künstlerin probiert spontan vieles aus. Sie bearbeitet unterschiedlichste Themen und malt sowohl gegenständlich als auch abstrakt. Masha Kalaki experimentiert mit verschiedenen Techniken und unterschiedlicher Farbigkeit. Das Spektrum reicht von sehr kräftig farbigen Bildern über schwarz/weiß bis hin zu ganz dunkler, düsterer Farbgebung.
Die Kommission Kunst wird Bilder dieser Künstlerin zeigen, sobald die Corona-Regularien die Eröffnung einer Ausstellung im gewohnten Rahmen in unserem Rathaus erlauben.
Ihre Kommission Kunst
(Helga Waller-Baus)
Wir stellen vor: Amina Nour Yassine
In unserer Reihe Unterstützung für Künstler*innen in Corona-Zeiten stellen wir heute Amina Nour Yassine vor. Die Künstlerin wurde 1987 in Beirut geboren. Sie lebt seit 4 Jahren in Deutschland, davon eine überwiegende Zeit in Dossenheim. Sie ist Mitglied im Forum für Kunst in Heidelberg und hat dort an Ausstellungen teilgenommen. Weiterhin war Amina Nour Yassine präsent in der Ausstellung „Beirut in Heidelberg“, Mannheim 2019. Für das Jahr 2021 sind Teilnahmen an den Ausstellungen „Swuush“ im Mai in Dresden und „KONNEX ART“ im September in Münster geplant und zugesagt.
Zu ihrer Planung gehört auch, in Zukunft mit ihrer Schwester Rayan Yassine, ebenfalls Künstlerin, vermehrt zusammen zu arbeiten.
Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit der Kollagetechnik, unter gezielter Verwendung von Recycling-Material. Stoffe, Papier, Bänder, Drahtgitter, Metallteile, usw. werden unter Mitwirkung von Acrylfarben zu oft großflächigen, z.T. dreidimensionalen Kunstwerken verarbeitet. Bei der Wahl der Farben fällt auf, dass kräftige, klare Farben zum Einsatz kommen und den Bildern damit eine anziehende Wirkung verleihen. Durch genauere Betrachtung eröffnet sich die Aussagekraft und Vielschichtigkeit der Werke.
Amina Nour Yassine stellt Ihnen im Folgenden ihr Bild „Beirut in Heidelberg“ vor:
Ich mag das Bild sehr, da es einen meiner Träume darstellt. Es ist der Traum von Heidelberg, der Stadt, die all die Schönheit des Universums atmet ohne Chaos und ohne Gräuel.
Ich war von dieser Stadt von Anfang an fasziniert und atemlos suchte und fand ich all die vielen Seiten und Details, die ihr das Leben schenkte: Die Gesichter der Menschen, die Schwäne, der Fluß, der das Leben spiegelt, die Fahrräder, die Balkons, die Straßenbahnen, die Uhren an den Kirchtürmen und die Zeit! Der Eindruck überwältigte mich so, dass ich dachte, Heidelberg müsse eine übernatürliche Vorstellung sein und dass es uns seine Existenz nur vortäuschte. Ich verwob all dies zu einem starken Eindruck in mir und legte ihn dort für immer in meinem Gedächtnis ab.
Für mich existiert die Zeit hier in Heidelberg nicht, vielleicht ist es auch das Vergessen. Die Tage vergehen mit dem Sonnenuntergang, aber die Tage in den Armen der Stadt bleiben tief in meinem Inneren erhalten.
Ursprünglich war Beirut der Körper in dem ich lebte. Aber weil ich meinen Blick auf Heidelberg richtete, schenkte ich dem Neckar die Farben Beiruts…Der Fluß dankte es mir und nahm diesen Körper an. Daher war mein erstes Bild „Beirut in Heidelberg“.
Sobald eine öffentliche Ausstellung wieder möglich ist, werden Sie dieses Bild im Rathaussaal Dossenheim betrachten können.
Ihre Kommission Kunst
(Helga Waller-Baus)
Wir stellen vor: Petra Kaster
Neben dem Künstler Glyn Forster, über den wir in den letzten Gemeindenachrichten berichteten, hat die Kommission Kunst im Weiteren die Künstlerin Petra Kaster durch den Ankauf von Bildern unterstützt.
Petra Kaster ist eine außerordentlich vielseitige Künstlerin, die sowohl aktuelle gesellschaftspolitische Themen als auch Alltagsszenen aufgreift und sie gekonnt zugespitzt in Cartoons, Comics oder Karikaturen umsetzt. Mit herrlich spöttischem, teils bissigem Humor hält sie uns allen damit ungeschönt den Spiegel vor. Die von uns ausgewählten Cartoons, die allesamt die Corona-Pandemie zum Gegenstand haben, sind die besten Beispiele dafür.
Den Finger auf die Wunde legen, die Menschen mit ihren unterschiedlichen Charakteren und Weltanschauungen sowie das Leben ganz genau beobachten, die Gesellschaft und die Politik kritisch hinterfragen – diese Wesenszüge von Petra Kaster ziehen sich durch ihren Lebenslauf und prägen ihren beruflichen Werdegang. Bereits als Kind zeichnete Petra Kaster Bilder im Stil Wilhelm Buschs, der neben Francisco de Goya ihr Vorbild war. Sie studierte nach dem Abitur Visuelle Kommunikation an der Folkwang-Schule für Gestaltung in Essen und in den USA Intermediale Kunsttherapie.
Ihre beruflichen Stationen sind facettenreich. So arbeitete sie u. a. als Trickfilmautorin und Realisatorin beim Fernsehen, war Texterin und Sängerin in Kabaretts, zeichnete Cartoons für die Frauenzeitschrift „Courage“ und schrieb für weitere Satiremagazine‚ wie den „Eulenspiegel“ und den „Nebelspalter, aber auch für die Tageszeitung „Mannheimer Morgen“.
In vielen Ausstellungen im In- und Ausland konnte Petra Kaster ihre großartigen Arbeiten zeigen, die von zahlreichen Preisen gekrönt wurden. Im Jahr 2008 hatten wir Gelegenheit, 50 Werke von ihr im Rahmen der Ausstellung „Friedhelm lebt jetzt ganz im Einklang mit sich selbst“-Cartoons zur „Stress- und Weltbewältigung“ im Rathaus auszustellen.
Wer sich noch weiter mit den Arbeiten von Petra Kaster beschäftigen möchte, dem sei ihre ansprechend gestaltete Homepage empfohlen, die ein reichhaltiges Repertoire von Cartoons zu aktuellen Themen sowie Karikaturen bereithält und zum Schmunzeln oder herzhaftem Lachen einlädt.
(Esther Rehberger)
Wir stellen vor: Glyn Forster
Wie schon in der letzten Ausgabe der Gemeindenachrichten angekündigt, werden wir Ihnen in der nächsten Zeit Künstler/Innen aus der Region vorstellen, die wir im vergangenen schwierigen Jahr durch den Ankauf von Bildern unterstützten.
Glyn Forster, freier Künstler und Kunstpädagoge, wurde 1939 in Ashington, Northumberland (GB) geboren. Er studierte Kunst an den Akademien in Newcastle und Sunderland und legte an der Universität von Reading westlich von London das Abschlussdiplom als Kunstlehrer ab.
Danach, er war gerade einmal 24 Jahre alt, zog ihn sein Interesse an fremden Ländern und Kulturen in die Ferne. Man kann sagen, dass er von 1969 bis 2001 immer wieder für kürzere und auch längere Zeit Aushaltsaufenthalte und Studienreisen in alle Erdteile unternahm.
Seit 1984 lebt er in Dossenheim, wo er sich bald durch Gründung einer Malschule einen Namen machte. Kunstschaffende aus der ganzen Region besuchten oft viele Jahre sein Atelier, wo er sie in ihrer Entwicklung begleitete und förderte. Hierbei behielten sie ihre künstlerische Freiheit und konnten sich in frei wählbaren Techniken und Themen entfalten und weiterbilden. Mit Mal- und Studienreisen intensivierte Glyn Forster seine pädagogische Arbeit. Nicht wenige renommierte Künstler/Innen sind inzwischen aus seiner Schule hervorgegangen. Glyn Forster hat mit seiner Arbeit über viele Jahre hinweg das kulturelle Leben in unserer Gemeinde bereichert.
Die Kommission Kunst konnte in den Jahren 2002 und 2009 zwei große Gruppenausstellungen des Ateliers Forster erfolgreich präsentieren, an denen sich auch Glyn Forster mit eigenen Bildern beteiligte. Bereits 1991 nahm er mit seinen Arbeiten an unserem damaligen, breit gefächerten Kunstprojekt „Rund um den Kürbis“ teil, über das auch die RNZ berichtete.
Die Auswahl aus der Fülle seiner Bilder für den Kauf zu treffen, fiel uns nicht leicht. Schließlich entschieden wir uns für das Bild mit dem Titel: „Ort an der Bergstraße“. Mit Acryl auf Leinwand gemalt, zeigt es in expressiver Farbigkeit die Charakteristika eines Ortes an der Bergstraße, idyllisch zu Füßen des Odenwaldes gelegen mit dominantem Kirchturm, so wie wir sie schon von weitem erkennen können.
(Vera Nettesheim)